Leise Geschäftigkeit statt lautem Startschuss: Modellprojekte zu Partizipationsförderung trotz pandemiebedingter Zwangspause begonnen

EKiR, AfJ, EJiR

Digitales Planungstreffen am 30.09.2020: Modellprojekte der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Etablierung von mehr Partizipation Jugendlicher in der Gremienarbeit nach coronabedingter Verzögerung gestartet.

Am Mittwoch, den 30. September 2020, kam, nach der durch die Coronapandemie verordneten Zwangspause, via Videokonferenz die Steuerungsgruppe des Gesamtprojekts mit Vertretern der vier geförderten Modellprojekt-Kirchenkreise zu einem entscheidenden Planungstreffen zusammen. Dieses hatte, neben einem Überblick über den aktuellen Stand der nun um sechs Monate verlängerten Projekte, auch die Planung und offiziellen Start der öffentlichen Kommunikation zum Ziel.

Partizipation etablieren, den Einschränkungen zum Trotz

Auch das Großprojekt „Partizipationsförderung durch inspirierende Modellprojekte“ wurde durch den pandemiebedingten Lockdown aus seinem regulären Zeitplan gedrängt. Den Einschränkungen zum Trotz haben die vier ausgewählten Kirchenkreise, Altenkirchen, Gladbach-Neuss, Jülich und Kleve sich nicht entmutigen lassen und bereits begonnen ihre Modellprojekte im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten anzustoßen und aufzubauen.

Der Kirchenkreis Altenkirchen plant die Gewinnung eines Leitungskreises, bestehend aus Jugendlichen, welcher dann eigenverantwortlich den Partizipationsprozess plant, umsetzt und evaluiert. Im August konnte hier bereits ein erstes Treffen mit zwölf engagierten Jugendlichen zwischen zwölf und vierundzwanzig Jahren stattfinden, auf welches nun eine weitere Veranstaltung für die Konzeptübergabe folgen soll. Darüber hinaus ist es geplant die kommende Sommersynode dem Projekt zu widmen, um auch dort deutlich zu machen, dass Gremienarbeit für Jugendliche essenziell ist, um das Gehör im kirchlichen Umfeld zu finden, welches aktuell noch vielerorts vermisst wird.

In Gladbach-Neuss sollen Honorarkräfte eingestellt werden, um an unterschiedlichen Orten des Kirchenkreises parallel sowohl persönlich als auch digital daran arbeiten zu können neue Formen der Kommunikation, Meinungs- und Entscheidungsfindung zu entwickeln, zu sammeln welche Themen für Jugendliche besonderes Gewicht haben und die Relevanz von Gremienarbeit für die Wahrnehmung und den Einfluss von Jugendlichen auf diese Themen zu verbreiten. Bisher konnte eine studentische Hilfskraft eingestellt und eine solide digitale Infrastruktur auf Basis eines Discord-Servers aufgebaut werden, welcher nun bereits partizipativ entwickelt wird. Auch eine Umfrage unter Jugendlichen wurde durchgeführt, um deren wichtigste Themen herauszufiltern. Darüber hinaus sind Konvente in den verschiedenen Regionen geplant, in denen das Thema sowie das Projekt weiter im Kirchenkreis verbreitet und verankert werden soll.

Jülich plant eine Offline-Jugendkirche aufzubauen und konnte dafür bereits eine befristete Vollzeitstelle besetzen und ein passendes Ladenlokal als beteiligungsorientierten Planungs- und Begegnungsraum anmieten. Darüber hinaus wurden auch hier Jugendliche zu ihren Wünschen und Vorstellungen befragt und es stehen mit der Zukunftswerkstatt am 10. Oktober und einem Studientag für die Mitarbeiter der Kirchenkreise in der kommenden Woche bereits sehr zeitnah weitere Veranstaltungen ins Haus, um das Projekt und seine Ziele zu verbreiten.

Der Kirchenkreis Kleve möchte mithilfe der Schaffung eines zugleich mobilen wie digitalen kirchlichen Begegnungsraums in Gestalt eines umgebauten Wohnmobils, samt vielfältigem Programm von Workshops bis zu Gesprächen mit Fachleuten junge Menschen ansprechen und zur Teilhabe einladen. Über diese Verbindung soll ein Interesse an Partizipation und Vernetzung im Rahmen der Kirche und der Gremienarbeit entstehen. Darüber hinaus wird mit diesem Projekt auch eine Stärkung von Gemeinden ohne eigene Jugendarbeit angestrebt.

Mit den nun etablierten Lockerungen, nehmen auch die Modellprojekte immer mehr Fahrt auf und werden in nächster Zeit auf vielseitige Art und Weise von sich hören lassen, um Interessierte sowohl an ihrer Entstehung teilhaben zu lassen, als auch andere Kirchenkreise und Gemeinden mit ihrem Beispiel zu inspirieren.

„Wir nehmen euch mit auf die Reise“ – hautnah dabei bei der Entstehung der Modellprojekte

Wie es weitergeht mit den vier Modellprojekten? Das können Interessierte zeitnah vor allem Online und auf den Sozialen Netzwerken hautnah mitverfolgen.

Neben den Kirchenkreisen, welche selbst auf ihren Plattformen regelmäßig über ihre ganz persönlichen Erfahrungen berichten werden, ist es auch geplant ein gemeinsames digitales Zuhause für das Gesamtprojekt zu etablieren, auf dem alles Wissenswerte rundum die Vision des Projektes, sowie die Fortschritte und Neuheiten der einzelnen Modellprojekte zu finden sein werden.

  • 2.10.2020
  • Redaktion
  • florentiabuckingham, Pixabay